Die Geschichte der Juden in der Region ist relativ jung: Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ließen sich Mitglieder der Familie Nussbaum aus Butzweiler in der Nähe von Trier in Malberg und später in Kyllburg nieder. Bis 1933 vergrößerte sich die jüdische Gemeinde auf etwa 50 Menschen.
Ihre Bedeutung wird an zwei Punkten besonders deutlich:
Um 1900 entstand ein eigener Friedhof am Ortsrand von Malberg „unter der Klerf“. Und 1912 konnte in Kyllburg unterhalb der Mariensäule – in Eintracht mit der alten katholischen und der evangelischen Kirche – die Synagoge eingeweiht werden.
Friedhof und Synagoge wurden in der Pogromnacht vom 9. November 1938 geschändet und zerstört. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten der Kyllburger und Malberger Juden bereits ins Ausland geflohen.
Die Erforschung des Schicksals der Kyllburger und Malberger Juden steht noch am Beginn. Dieser wird markiert von der Verlegung von drei Stolpersteinen in der Malberger Schlossstraße und vier Steinen in der Bahnhofstraße in Kyllburg am 6. November 2017.
Programm Gedenkfeier
Montag, 6. November 2017
12 Uhr: Kyllburg, vor dem Haus Bahnhofstraße 5
Kurze Ansprache und Verlegung der ersten vier Kyllburger Stolpersteine durch Gunter Demnig
ca. 13 Uhr: Malberg, Verlegung der drei Stolpersteine vor dem Haus Schlossstraße 43
anschließend: gemeinsame Gedenkfeier in der „Alten Kirche“
Zu der Veranstaltung sind alle Kyllburger und Malberger Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Das Faltblatt zum Stolperstein-Projekt können Sie hier herunterladen:
Ergänzende Informationen erhalten Sie auf der Internetseite zum Projekt: www.5524.de
Das Stolpersteine-Projekt
Die Idee, Stolpersteine zu setzen, stammt von Gunter Demnig. Der Kölner Aktionskünstler sieht seine Arbeit als Versuch, der „die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhält“. Demnig hat weit über Deutschland hinaus Anerkennung erfahren. Bisher gibt es in 23 Ländern Europas über 61000 Stolpersteine.
Paten und Spender gesucht
Die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins kostet 120,– €. Die Stolpersteine werden über Spenden und Patenschaften finanziert. Patenschaften können von Privatpersonen, Institutionen, Ausbildungsstätten, Firmen, Vereinen oder Parteien übernommen werden. Es ist geplant, in Zukunft weitere Stolpersteine zu verlegen. Darum werden Ihre Spenden auch in Zukunft benötigt.
Spendenkonten der VG Bitburger Land
Verwendungszweck:
„Gedenksteine Kyllburg“ oder „Gedenksteine Malberg“
KSK Bitburg-Prüm
IBAN DE26 5865 0030 0003 0002 21
BIC MALADE51BIT
Volksbank Eifel eG
IBAN DE74 5866 0101 0003 8336 14
BIC GENODED1BIT