Karnevalssonntag und kein Umzug? Wenn es nach den Kyllburger Narren geht, ist das selbst in Pandemiezeiten keine denkbare Option.

Doch wie hält man an dem liebgewonnenen Brauch fest und schützt dennoch die Teilnehmer vor der Virusübertragung? Irgendwie wird’s wohl gehen, dachten sich der Vorsitzende der KKG Otmar Schiffmann und sein Stellvertreter Frank Schmitt. Kurz gegrübelt, schnell beschlossen – wir machen anstelle des Umzugs einen corona-konformen Autokorso!

Was folgte war ein wenig Mund-zu-Mund-Propaganda und in kürzester Zeit hatten sich so gut ein Dutzend PKWs auf dem LIDL-Parkplatz versammelt, um, um Punkt 14:11 Uhr am Karnevalssonntag, zum traditionellen Umzug aufzubrechen. Der Freiherr von Schawen hatte sogar noch eine Überraschung in petto, denn Edmund Kremers uralter Traktor war mit einem Anhänger versehen worden. Auf diesem das Wappentier der KKG – der Hahn.

Und mit Wappentier voran, Freiherrn und Sitzungspräsidenten zu Fuß dahinter, reihten sich nach und nach die wartenden Korsoteilnehmer in die Wagenschlange ein. Einige der Fahrzeuge waren sogar mit Luftballons und Vereinsschals geschmückt. Hupend und „Helau!“ rufend, fuhr man so im Schritttempo durch das Neubaugebiet, die Bademer Straße hinab und hoch bis zur Hochstraße, wo sich der Korso dann auflöste.

Manch ein Bürger dürfte erstaunt gewesen sein, dass es nun doch so etwas wie einen Umzug gab. Überall gingen daher die Fenster und Haustüren auf. Die Leute erwiderten begeistert die Helau-Rufe und zückten ihre Handys, um dieses besondere Schauspiel zu filmen.

Die Begeisterung war offenbar überwältigend, denn im Anschluss an den Umzug waren die Sozialen-Plattformen voll mit Fotos und Videos dieses Umzugs.

Funfact am Rande: Es war nicht beabsichtigt, aber die Autoschlange wurde mit jeder Minute Zugdauer länger und länger. Als man die Hochstraße erreichte, zählte man bereits über 20 Fahrzeuge.

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